Immunsystem stärken bei Kindern: 4 Tipps für Eltern

Immunsystem stärken bei Kindern: 4 Tipps für Eltern

Ab Herbst werden Kinder vermehrt krank. Das mag zum einem am nasskaltem Wetter liegen zum anderen daran, dass Kinder unter 2 Jahren 8 bis 12 mal im Jahr einen Infekt bekommen. Mit jeder Erkrankung baut sich das Immunsystem weiter auf. Zwischen 6 und 18 Monaten sind Kinder besonders anfällig für Infektionen. Die schützenden Antikörper, die sie von der Mutter mitbekommen haben, schwinden dann langsam. Gleichzeitig konnten sie noch nicht genug eigene Antikörper bilden.

Aller Anfang ist schwer

Ob durch die Kontakte mit Geschwistern, in der Krabbelgruppe, Kindertagesstätte oder Schule, neue Erreger bestürmen permanent das noch reifende Immunsystem unserer Kinder. Nach dem Prinzip „Aus Schaden wird man klug“ geht die Abwehr daraus jedes Mal mit einer neuen abgespeicherten Erinnerung hervor. Damit ist das Kind für zukünftige Infektionen besser gerüstet. So entwickelt sich das Immunsystem immer weiter. Etwa mit dem 10. Lebensjahr kennt das Immunsystem die am häufigsten vertretenen Erreger unserer Umwelt. Kinder sind dann „aus dem Gröbsten raus“ und die Infekte reduzieren sich allmählich auf Erwachsenenverhältnisse.

Wie stärke ich das Immunsystem meines Kindes?

Die Stärkung des Immunsystems ist immer eine der relevantesten Fragen junger Eltern. Ein gesunder Lebensstil ist an dieser Stelle natürlich immer hilfreich. Aber was bedeutet das konkret? Hier ein paar einfache Tipps, für ein starkes Immunsystem deines Kindes:

1. Das Immunsystem im Schlaf stärken

Wenn wir schlafen, können Entzündungen verheilen. Unser Körper kann in Ruhe beschädigte Zellen reparieren, was die Immunabwehr stärkt. Wenn unser Immunsystem gerade Erreger abwehrt, fühlen wir uns oft müde, weil der Körper viel Energie für die Bekämpfung der Infektion aufwendet.

Lege Wert auf eine feste Gute-Nacht-Routine. Ein warmes Bett, gedämpftes Licht und eine ruhige Umgebung hilft Kindern, zur Ruhe zu kommen. Vermeide unbedingt Tablets und Co vor dem Zubettgehen und sorge dafür, dass das Kinderzimmer gut gelüftet ist. Eine Zimmertemperatur von 16° bis 18° C ist zum Schlafen ideal.

Babys und Kleinkinder brauchen mindestens 12 bis 16 Stunden Schlaf einschließlich Nickerchen über den Tag. Kinder von 3 bis 5 Jahren brauchen 10 bis 13 Stunden Schlaf, Schulkinder zwischen 6 und 12 sollten 9 bis 12 Stunden pro Nacht schlafen. Bei Jugendlichen reichen 8 bis 10 Stunden Nachtruhe. 

2. Gesunde und Nährstoffreiche Ernährung 

Das Immunsystem deines Kindes braucht den richtigen Treibstoff, um Infektionen abwehren zu können. Es ist schon lange kein Geheimnis, dass viel Obst und Gemüse die Aktivität der Immunzellen unterstützen.

Die Aminosäure Arginin, welche im Eiweiß enthalten ist, findest du vor allem in Nüssen, Soja, Fleisch und Bohnen. Diese Lebensmittel enthalten auch viel Zink, der die Dauer und Schwere von Infekten mildern kann.

Besonders gerne essen Kinder probiotische Joghurts und Drinks. Diese verbessern die Darmgesundheit, lindern Entzündungen und stärken das Immunsystem.

3. Raus an die Frische Luft

Bewegung hilft dem Immunsystem, Infektionen aufzuspüren und zu beseitigen. Im Winter haben Infekte Hochsaison, weil mehr Zeit in geschlossenen Räumen verbracht wird. Auch wenn die Wolken den Winterhimmel noch so verdunkeln, das wenige Licht was dennoch hervordringt, kurbelt die Vitamin-D-Produktion im Körper an und setzt Serotonin frei. Das macht einerseits glücklich und stärkt andererseits die Abwehrkräfte.

Ein halbstündiger Spaziergang (täglich) ist die beste Medizin gegen Winterdepressionen. Getreu dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung“, sollten Kinder und Erwachsene möglichst jeden Tag raus ins Freie und sich bewegen. Denn das Toben und Spielen an der frischen Luft ist wichtig für das Wohlbefinden und die körpereigene Abwehr.

4. Schon über ein Haustier für dein Kind nachgedacht?

Kinder mit Haustieren (z. B. Hund oder Katze) sind einer britischen Studie zufolge seltener krank, da sie ein stärkeres Immunsystem haben. Einige Forschende vermuten sogar, dass Haustiere ihre Besitzer vor Covid-19 schützen können, da diese bereits mit anderen Coronaviren in Berührung gekommen sind, die bei Tieren vorkommen.

Das Streicheln des Haustiers erhöht nachweislich die Konzentration des Immunglobulins A im Körper – einer Substanz, die Infektionen bekämpft. Kinder und Erwachsene mit Haustieren erkranken seltener an Magen-Darm-Infekten. Außerdem kann das Aufwachsen mit Tieren dem kindlichen Immunsystem helfen, den Unterschied zwischen gefährlichen Krankheitserregern und harmlosen Allergenen zu erkennen.

Kinder brauchen Kinder

Nicht nur aus sozialer, sondern auch aus immunologischer Sicht. Kinder mit vielen Geschwistern haben eine stärkere Immunabwehr und weniger Allergien.

Ähnlich verhält es sich bei Kindern, die eine Kinderkrippe und einen Kindergarten besuchen statt hauptsächlich zuhause betreut zu werden. Denn im Kontakt mit anderen Kindern lernt das Immunsystem neue Keime kennen und erweitert sein immunologisches Gedächtnis. Infiziert sich das Kind erneut mit einem bekannten Krankheitserreger, kann sein Immunsystem dann effektiver reagieren. Auch wenn also Kinder in den ersten drei Wintern in der Kindertagesstätte oft eine Erkältung nach der anderen haben, profitiert langfristig ihr Immunsystem. Es ist also nicht sinnvoll, Kinder aus Angst vor Erkältungen von anderen Menschen abzuschotten.

Hinzukommt, dass es die Abwehrkräfte deines Kindes stärkt, wenn es sich wohlfühlt, viel mit anderen lacht, spielt, singt, tanzt und kuschelt.

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, dann lese auch:

 

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar