Schnuller abgewöhnen - Tipps von Eltern für Eltern

Schnuller abgewöhnen - Tipps von Eltern für Eltern

Für viele Eltern ist das Thema Schnuller abgewöhnen früher oder später dran. Eher selten lehnen Kleinkinder den geliebten Schnuller von sich aus ab. Aber wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt für das Abgewöhnung und wie genau entwöhnte ich? 

Warum sollte man seinem Kind den Schnuller abgewöhnen?

Saugen ist für Babys ein Bedürfnis. Es empfiehlt sich aber, den Schnuller schon früh schleichend abgewöhnen da der Schnuller erwiesen Zahnfehlstellungen fördert und auch logopädische Probleme entstehen können.

Oft müssten diese Zahnfehlstellungen später kieferorthopädisch behandelt werden müssen. Auch Logopäden und Sprachtherapeuten weisen immer wieder daraufhin, dass sich zu spätes Schnuller entwöhnen negativ auf die Sprachentwicklung auswirken kann. Insbesondere S- und Z-Laute bereiten dann Schwierigkeiten, sodass Sprachstörungen wie etwa Lispeln auftreten.

Wann sollte man seinem Kind den Schnuller abgewöhnen?

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. rät zum Entwöhnen nach dem siebten Lebensmonat, da sich in dieser Entwicklungsphase in der Regel der Saugreflex zurückbildet und ein höheres Bedürfnis zu kauen entsteht. Natürlich treffen diese Angaben nicht auf alle Kinder gleichermaßen zu: Manche Babys haben ein höheres Saugbedürfnis und dadurch auch den Wunsch nach einem Schnuller.

Das vom Berufsverband empfohlene Alter von sieben Monaten bis ca. einem Jahr ist dennoch in den meisten Fällen ein guter Zeitpunkt, um mit der Entwöhnung zu beginnen. Wenn du die Entwöhnung sanft beginnen möchtest, empfiehlt es sich, zunächst das eigene Verhalten zu ändern: Biete deinem Kind den Schnuller in stressfreien Alltagssituationen nicht mehr an, so kann er auch nicht zum Gewohnheitsgegenstand werden.

Spätestens zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr solltest du dein Kind in jedem Fall dabei unterstützen, den Nuckel endgültig abzugeben. Das raten die meisten Experten. Der dritte Geburtstag ist vielen Eltern hier eine gute Orientierung als spätester Zeitpunkt für die Entwöhnung.

Tschüss Schnuller! - Mit diesen Tipps gelingt es leichter

In der Facebookgruppe Kindergartenkinder hat eine Mama nach Tipps gefragt, wie sie ihrem Kind den Schnuller abgewöhnen kann und hat von vielen Müttern Hilfe erhalten. Die häufigsten Antworten haben wir für dich gesammelt.

Erst muss aber die Entscheidung getroffen werden, ob der Schnuller direkt weg soll oder ob er nach du ihn nach und nach abgewöhnen möchtest. Hier spielt der Charakter deines Kindes eine große Rolle. Egal wie du die Entwöhnung angehen möchtest, denke immer daran, viel Geduld zu haben und Einfühlsam zu bleiben. Je nach Kind kann es ganz einfach und schnell gehen oder aber auch etwas länger dauern. 

Die Schnullerfee

Ähnlich wie es die Geschichte der Zahnfee gibt, kann man diese auch als Schnullerfee anwenden. Erzähle deinem Kind von der Schnullerfee. Sie kommt um die Schnuller der Kinder zu sammeln um diese an Kinder weiterzugeben, die viel Kleiner sind und sie dringend brauchen. Im Austausch für den Schnuller hinterlässt die Fee dann ein Geschenk (muss aber nicht unbedingt sein). Das Kann ein kleines Kuscheltier sein oder ein cooles Nachtlicht. Einfach etwas, worüber sich dein Kind freuen wird.

Der Zoobesuch

Planst du einen Zoobesuch mit deinem Kind? Prima. Denn das ist eine gute Gelegenheit den Schnuller dort "abzugeben". Sicher gibt es irgendwo im Zoo gerade Nachwuchs bei den Tieren. Mache dein Kind darauf aufmerksam, dass z. B. der kleine Babyaffe keinen Schnuller hat und es doch eine prima Idee wäre, wenn es seinen haben könnte. Legt den Schnuller dann vor das Gehege oder auf eine Bank damit das Babytier ihn dort abholen kann. 

Vergiss aber nicht alle Schnuller von zu Hause mitzunehmen. Du kannst die ggf. an mehrere Babytiere "verschenken". Kinder sind nicht dumm. Zuhause wird dann einfach nach einem anderen Schnuller gesucht. Außerdem kommst so auch du nicht in die Versuchung den Schnuller ausnahmsweise doch zu geben.

Geschichten vorlesen

Vorlesen ist für Kinder in vielerlei Hinsicht förderlich. Wenn es in dem Bilderbuch um das Schnuller Abgewöhnen geht, wird das Interesse am Thema geweckt und deinem Kind ein Weg gezeigt, wie es funktionieren kann. Außerdem lernt es, dass der Abschied vielen schwerfällt. Tolle Reime und viel zu entdecken gibt es im Buch Timmy Tiger braucht keinen Schnuller mehr - er gibt ihn an sein Kuscheltier ab. Aber erst, nachdem er gemerkt hat, wie unpraktisch so ein Schnuller ist, wie oft er stört und im Weg ist. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

Der Schnullerbaum

Auch aus anderen Ländern kann man sich kreative Hilfe holen. In Dänemark ist es z. B. seit 1920 Tradition den Schnuller in einem zeremoniellen Abschiedsritual an den öffentlich zugänglichen Schnullerbaum zu hängen. Dieser wird von nun an auf den geliebten Schnuller aufpassen - und wenn die Sehnsucht zu groß wird, kann man ihn besuchen gehen. Da sich diese Idee auch in Deutschland steigender Beliebtheit erfreut, gibt es diese besonderen Bäume auch hier immer wieder zu entdecken. Die genauen Standorte sind leicht im Internet zu finden. 

Beim Zahnarzt

Da sie die Gesundheit der Kleinen im Blick haben, sind sie häufig gerne bereit, als Verbündete beim Schnuller-Abgewöhnen zu helfen. In diesem Fall wird der Schnuller beim regulären Arztbesuch abgegeben und sicher in einer Schublade verwahrt. Dein Kind bekommt dafür ein Geschenk ausgehändigt, das du zuvor evtl. schon bei der Praxis schon abgegeben hast. Wichtig ist hierfür natürlich, das vorher mit der Praxis abzusprechen.

Was wenn der Schnuller bei Krankheit wieder benötigt wird? Beim Trösten, Stress oder Sonstigem?

Es ist gut, einen Ersatz für den Schnuller zu finden. Das kann ein Tuch, ein Kuscheltier oder ein Pop it* sein. Binde diesen Gegenstand in eure Rituale ein genauso wie du es zuvor beim Schnuller gemacht hast. Beim Schlafengehen, wenn dein Kind weint oder wenn es unsicher fühlt. 

Diese Beiträge könnten dir auch gefallen

Kinderrucksäcke für jedes Alter

 

 

 

*Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht. Für die Platzierung der Links werde ich nicht bezahlt. Über diese Links empfehle ich euch ausschließlich Produkte, von denen ich selber überzeugt bin und die auch von anderen Quellen und Eltern als gut befunden werden.

 

  

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar