Kindergarten ist nicht gleich Kindergarten. Es gibt inzwischen viele verschiedene Arten. Vom Waldkindergarten hast du sicherlich schon gehört. Worin liegt jetzt der Unterschied zu anderen Kindergärten und ist der Waldkindergarten für euch optimal?
Den Waldkindergarten gibt es seit 1993. Inzwischen gibt es bundesweit ca. 2.000 Waldkindergärten (2021). Natur- und Waldkindergärten stärken und stabilisieren in besonderer Weise die kindliche Entwicklung.
Was macht man in einem Waldkindergarten?
Waldkindergärten sind zunächst ganz normale Kindergärten, in denen die Kinder spielen, lernen, basteln, toben und singen. Der Unterschied zum Regelkindergarten besteht darin, dass der Waldkindergarten bei Sonne, Wind und Wetter draußen im Freien stattfindet. Lediglich bei extremer Witterung wird ein Schutzraum aufgesucht.
Der Wald bietet aufgrund seiner Struktur, vom Baumwipfel über gefallene Stämme, Steine, Felsen bis zu Kuhlen, Höhlen und Rinnen und der Vielzahl seiner Materialien wie Moos, Steine, Stöcke, Samen, Blätter ein schier unerschöpfliches Reservoir von Möglichkeiten zum Spielen, Entdecken und Lernen.
Ist ein Waldkindergarten gut?
"Wald macht schlau" heißt es und der Waldkindergarten soll unsere Kinder optimal für die Schule vorbereiten. In mehreren wissenschaftlichen Studien wurden Kinder von Regelkindergärten mit den Kindern, die einen Waldkindergarten besucht haben, verglichen. Im Ergebnis schneiden die Waldkinder sehr gut ab. Besonders in den Bereichen Motivation – Ausdauer – Konzentration, Sozialverhalten und Mitarbeit im Unterricht besitzen die Kinder aus Waldkindergärten den anderen Kindern gegenüber einen deutlichen Vorteil.
Was braucht man für den Waldkindergarten?
Für den Waldkindergarten benötigt man etwas mehr als für einen Regelkindergarten. Die Kinder sind bei jedem Wetter draußen und deshalb muss man sich je Jahreszeit entsprechend ausrüsten.
Die wichtigste Waldkindergarten Ausrüstung:
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Was kostet der Waldkindergarten?
Die Kosten für eine Betreuung im Waldkindergarten hängt verständlicherweise vom Umfang der Betreuungsstunden ab. Im Regelfall ist pro Monat mit 100€ bis 150€ zu rechnen. Kosten für Essen und Material werden gesondert erhoben. Je nach Trägerschaft kann der Kindergartenbeitrag auch mit einem Mitgliedsbeitrag in Verbindung stehen.
Warum in den Waldkindergarten?
Die Natur ist der ideale Bewegungsraum für Kinder. Bewegung wird dabei nicht nur als Ausdruck von kindlicher Lebensfreude gesehen, sondern als Basis der Gesamtentwicklung.
Im Wald erfahren die Kinder die Natur mit allen Sinnen. Sie lauschen den Geräuschen des Waldes, sie riechen die Natur. Sie durchleben die Jahreszeiten aktiv und durch die Kälte- und Wärmereize, denen die Kinder im Laufe des Jahres ausgesetzt sind, wird das Immunsystem gestärkt. Waldkindergarten-Kinder sind gesundheitlich stabiler und haben weniger Unfälle. Und wenn sie fallen, dann tun sie das meist geschickter als ihre Altersgenossen aus dem Regelkindergarten.
Wie finde ich einen Natur- oder Waldkindergarten in meiner Nähe?
Wenn du noch nicht weißt ob es einen Waldkindergarten in deiner Nähe gibt und wo sich dieser befindet hilft der BVNW. Auf der Webseite des Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten findest du mit Hilfe deiner Postleitzahl den nächsten Waldkindergarten und zeigt dir auch gleich an, wie weit der nächste entfernt ist.
Ab welchem Alter kann mein Kind in den Waldkindergarten?
Je Bundesland können hier unterschiedliche Bestimmungen gelten. Das beste Alter um mit dem Kindergarten zu starten ist aber generell individuell. Es kann sein, dass ein Kind mit 3 Jahren noch sehr viel Unterstützung braucht, jedoch empfinden viele Erzieherinnen im Waldkindergarten ein Alter von 3 Jahren als optimal, um mit anderen Kindern und Erwachsenen sowie allem anderen, was ein Waldkindergarten zu bieten hat, in Kontakt zu kommen.