Jetzt, Ende November, bin ich doch schon ziemlich in Weihnachtsstimmung. Da ich kurz vor Weihnachten nicht in die berühmte "Ich-brauche-noch-Geschenke-Panik" verfalle, fange ich schon früh an, meine Lieblingsmenschen nach Ihren Weihnachtswünschen zu fragen. Einfach damit genügend Zeit bleibt, den passenden Wunscherfüller zu ergattern und hübsch zu verpacken.
Als ich mit meiner Freundin Petra (Namen natürlich geändert 😉) am Nachmittag in unserem Lieblingscafé saß und ich neben ihren eigenen Weihnachtswünschen, auch die ihrer Kinder (2 und 5 Jahre alt) erfragte war ich etwas - hmmm ich weiß nicht einmal was ich war..... war ich verwundert? War ich erstaunt? Hat mein Weihnachtsbild plötzlich einen knacks bekommen?
Auf meine Frage, was sich die Kleinen denn wünschen, erhielt sich zur Antwort, dass Petra sich für das ältere Kind ein bestimmtes elektronisches Spielzeug ausgedacht hat (hier möchte ich keine Marken oder ähnliches nennen) und für das Jüngere noch keine passende Idee hätte, sie es mich aber wissen lasse, sobald ihr etwas einfiele.
Verwundert rief ich mir meine Frage an Petra noch einmal in den Kopf. Nein - ich hatte ganz sicher gefragt, was sich die Kinder wünschen und nicht, was Petra sich für die Kinder wünscht oder ausgedacht hat. Das teilte ich ihr natürlich auch mit und erhielt eine Antwort, die ich einerseits auch verstehen kann.
"Als Mutter kann ich keine Überraschungen an Weihnachten gebrauchen. Ich muss wissen welche Geschenke unter dem Baum liegen."
So war das früher...
Ich erinnere mich noch genau daran, wie es war als meine Eltern mir die Frage stellten "Was wünscht du dir vom Christkind?"
Selbstverständlich hat man als Kind tausend Wünsche und noch mehr. Damit das Christkind auch wusste, welche Puppe es genau sein soll oder welches Kuscheltier, Brettspiel oder Buch, wurden fleißig Katalog und Prospekte "gelesen" und die Objekte der Begierde ausgeschnitten und gesammelt.
Die gesammelten Werke wurden dann feinsäuberlich auf ein Blatt Papier geklebt und vielleicht auch noch das ein oder andere Bild vom Nikolaus oder vom Christkind darauf gemalt. Ein wenig rumgekritzel, dass nur ich und das Christkind lesen konnte, stellte den Brief an das Christkind dar und fertig wer er - der Wunschzettel!
Dieser wurde dann gefaltet, in einem Umschlag oder gerollt und von einem Band gehalten am Nikolausabend auf das Fensterbrett gelegt, damit ihn die Engel vom Christkind holen und dem Christkind überreichen konnten.
Heute weiß ich natürlich, dass nicht die Engel vom Christkind den Wunschzettel abgeholt haben, sondern meine Mama. Diese hat die Wünsche dann an die Großeltern, Tanten und Freunde etc. weitergegeben und koordiniert welches Geschenk von wem kommt, damit auch nichts doppelt unter dem Baum liegt.
An Weihnachten konnte ich es gar nicht erwarten, dass es endlich heißt "das Christkind war da". Mit leuchtenden Augen wurden die Geschenke ausgepackt und ich habe mich riesig gefreut, wenn das Ein oder Andere von meinem Wunschzettel dabei war. Der Beweis, dass mein Wunschzettel vom Christkind gelesen wurde 😊
Ich kann Petras aussage, dass sie wissen möchte, welche Geschenke unter dem Baum liegen sehr gut verstehen. Ein doppeltes Geschenk wäre auch für Kinder nicht schön und die Weihnachtsfreude wäre getrübt.
Warum Petra zusammen mit ihren Kindern aber keinen Wunschzettel schreibt, das verstehe ich nicht. Natürlich habe ich mit meiner Freundin diese Frage gestellt und wir hatten eine lange und irgendwie auch schöne Diskussion über den Wunschzettel. Denn Petra meinte, das man das heutzutage nicht mehr macht. Es glaubt doch kein Kind mehr an den Weihnachtsmann und schon gar nicht an das Christkind!
Wie ist das heute?
Glauben Kinder wirklich nicht mehr an das Christkind oder den Weihnachtsmann? Hat Weihnachten diesen besonderen Zauber verloren? Ich kann es eigentlich gar nicht glauben und möchte dich deshalb fragen, ob du es genauso siehst wie Petra?
Schreiben deine Kinder einen Wunschzettel? Oder gibst du als Mutter oder Vater vor, welche Geschenke es zu Weihnachten gibt und was dein Kind braucht oder auch nicht braucht?
Die Adresse vom Christkind
Was sich allerdings im Vergleich zu "früher" geändert hat, ist dass das Christkind seine Adresse preisgegeben hat 😉
Der Wunschzettel kann ab dem 1. Advent an das Christkind geschickt werden und alle Briefe werden vom Christkind und seinen fleißigen Helfer geöffnet, gelesen und natürlich auch beantwortet. Denn was gibt es schöneres als einen Brief vom Christkind zu bekommen?
Hast du das schon einmal ausprobiert?