Nein, das will ich nicht essen!

Nein, das will ich nicht essen!

Wir sitzen alle im selben Boot. Jede Mama kennt es. Man stellt sich teilweise stundenlang in die Küche und kocht das Lieblingsrezept des Kindes - Spaghetti Bolognese. Man hat also das ganze Herzblut hineingesteckt, nebenher die Küche sauber gemacht, mit dem Kind verstecken gespielt und parallel ein geschäftliches Telefonat geführt. Nun deckt man den Tisch und ist voller Vorfreude aufs Essen, denn der Tag hat schon um 6 Uhr morgens angefangen und bisher ist nur ein Apfel im Mund gelandet. Doch plötzlich - das Kind schreit: "Mama, nein das will ich nicht essen. Das sind die falschen Nudeln!" Wie gesagt, jede Mama kennt das. In solchen Momenten weiß man nicht, ob man weinen oder lachen soll. 

Klar, man erklärt dem Kind, dass das genau die Nudeln sind, welche es sich heute morgen beim Einkaufen selbst ausgesucht hat. Hilft nichts? Man ahmt das Flugzeug nach. Man brummt und versucht im Mund des Kindes zu landen. Nein natürlich möchte das Kind nicht gefüttert werden und schon gar nicht mit den falschen Nudeln. Man bietet dem Kind Käse an, um die Nudeln zu verstecken. Ein Suchspiel - ja das muss die Lösung sein. Aber nein, es sind immer noch die falschen Nudeln, die unter dem riesigen Haufen Käse herausblitzen. 

Ach Mamas, wir sitzen alle im selben Boot. Klar könnte man dem Kind auch einfach etwas anderes kochen. Doch wollen wir wirklich nochmals kochen? Dem Kind damit beibringen, es sei die Prinzessin auf der Erbse und es wird alles im Leben bekommen, was es will? Nein, das möchte ich nicht. Wie sagte die Oma bereits:"Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt." 

Okay, ganz so hart müssen wir nicht sein. Ich habe hier zwei Ideen, mit denen wir uns und das Leben der gesamten Familie leichter machen können. 

Der DIY-Wochenplan

Das erste ist unser DIY-Wochenplan. Er ermöglicht dem Kind, aktiv an der Speisenauswahl teilzunehmen. Das Kind lernt, dass auch seine Meinung zählt und Wünsche natürlich geäußert werden können. Dieses DIY richtet sich an Kleinkinder und Kinder, die noch nicht lesen können. Bei größeren Kindern kann man auch ganze Gerichte aufschreiben und diese dann verwenden. 

Was ihr dafür benötigt:

  • Einen festeren Karton für den eigentlichen Wochenplan
  • Buntes Kartonpapier
  • Selbstklebende Magnetbandrolle*
  • Stifte
  • Schere
  • Kleber

Wir beginnen den Karton in den Maßen auszuschneiden, welche der Wochenplan dann haben soll. Nun klebt ihr ein Blatt Papier drauf und schreibt die Wochentage als eine Art Tabelle auf. Von der Magnetbandrolle werden Streifen ausgeschnitten und aufgeklebt. Jetzt kann man das Ganze je nach Belieben noch bemalen, bestempeln oder so lassen.

Die Magnete könnt ihr entweder so wie wir selbst malen oder Euch aus dem Internet Vorlagen ausdrucken und zurechtschneiden. Auch hier kommen nun Streifen des Magnetbandes drauf.

Und schon ist Euer DIY-Wochenplan fertig. Wir haben als Aufhängung eine Schnur aufgehängt und werden den Plan in Höhe des Kindes aufhängen. Schließlich soll er ja mitentscheiden können und da ist es doch schön, wenn er auch selbst dran kommt.

Die zweite Möglichkeit, um das Kind zu motivieren, seht ihr hier.

Wir kochen gemeinsam

Es klingt so simpel und doch ist es nicht selbstverständlich. Natürlich kochen wir nicht jeden Tag zusammen, manchmal fehlt einfach die Zeit. Doch versuchen wir, es so häufig wie möglich zu tun, um unserem Sohn eine Art der Selbständigkeit beizubringen. Es macht dem Kind Spaß, es ist beschäftigt und ganz wild darauf, das selbstgekochte Essen zu probieren.

Ich habe hier ein Rezept für bunte Tagliatelle.

Für den Teig benötigt ihr:

  • 150 g Mehl
  • 1 Ei
  • 1 TL Olivenöl
  • 1 Prise Salz
  • Natürliche Lebensmittelfarbe

Um die Nudeln einzufärben haben wir bis auf die blaue Farbe nur natürliche Zutaten genommen. Die rosa Nudeln entstehen aus rote Beete Saft, die grünen aus Spinatpulver, die roten aus Tomatenmark und die gelben aus Kurkuma.

Bedenkt, dass ihr bei Flüssigkeitszugabe, wie dem rote Beete Saft, die Mehlmenge anpassen müsst. Ich habe in etwa 50 g mehr genommen bei 50 ml Saft.

Ihr vermengt alle Zutaten und knetet sie zu einem festen Teig zusammen. Der Teig darf nicht weich sein, sonst kleben die Nudeln. Für die Tagliatelle habe ich eine Nudelmaschine* genommen, es geht auch ohne, ist nur aufwändiger. Ihr nehmt Euch etwas von dem Teig ab, drückt ihn flach und bemehlt ihn gut von beiden Seiten.

Nun kommt der Teig in die Nudelmaschine und wird zuerst durch die breiteste Öffnung gerollt. Diesen Vorgang noch zwei Mal wiederholen. Dann nochmal von beiden Seiten bemehlen und auf eine höhere Stufe durch die Nudelmaschine. Jetzt erst kann man den Teig durch die Tagliatelleöffnung drehen.

Wir haben Tücher auf Stühle gehängt und die Nudeln dann einfach zum Trocknen drüber gehängt - so hat es meine Mama schon früher immer gemacht.

Entweder lässt man die Nudeln gut durchtrocknen oder verarbeitet sie direkt weiter. Die Kochzeit von selbstgemachten Nudeln ist von der Dicke und der Trocknungszeit abhängig. Das kann zwischen drei und sieben Minuten sein. Am Besten einfach zwischendrin probieren.

Ich hoffe nun, dass ihr die Tipps gut umsetzen könnt.

Eure Marisa
von Kinderwahnsinn-online

 

 

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